Drei Jahre landesweiter Rollout der Digitale Dörfer Plattform in Niedersachsen liegen hinter uns – zum 30.06.2025 endet die Förderlaufzeit des Projekts Digitale Dörfer Niedersachsen. Unzählige Veranstaltungen, Begegnungen und tolle Erfahrungen – in und mit Niedersachsen – haben diese Zeit geprägt. Zum Abschied werfen wir einen Blick zurück:

2018 machte sich das südniedersächsische Dorf Bremke auf den Weg, ein digitales Dorf zu werden. Gefördert im BULEplus-Programm Land.digital vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft entwarfen und gestalteten die Bremker*innen gemeinsam mit den beiden Projektpartnern (Stiftung Digitale Chancen und Haus kirchlicher Dienste Hannover) von 2018 bis 2021 in einem Co-Creation-Prozess im Rahmen vom Modellprojekt bremke.digital ihr digitales Dorf.

© SDC

bremke.digital

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Bescheidübergabe Reallabor

Von Februar 2021 bis Juni 2022 wurde die Reallaborphase des Projekts Digitale Dörfer Niedersachsen umgesetzt. Gefördert vom Niedersächsischen Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung und gemeinsam mit Kommunen aus den vier Landkreisen Göttingen, Goslar, Holzminden und Northeim wurden die Digitale Dörfer Plattform vor Ort etabliert und parallel die Bedarfe der Bevölkerung im ländlichen Raum für mehr digitale Teilhabe ermittelt. An der Schnittstelle von Bürger*innen und Verwaltung konnte so in einem begrenzten geographischen Rahmen erprobt werden, wie die Angebote der Digitale Dörfer Plattform genutzt und weiterentwickelt werden können, um mehr Lebensqualität im dörflichen Zusammenleben zu ermöglichen.

2022 startete die dreijährige Projektlaufzeit mit der Bescheidübergabe am 13. Juli 2022 in Eime (Samtgemeinde Leinebergland, Landkreis Hildesheim). Ende des Jahres trafen wir die neue Regionalentwicklungsministerin Wiebke Osigus in Hannover, um ihr das Projekt vorzustellen.

Wir blicken zurück auf schöne Treffen und einen stets lehrreichen Austausch mit Ehrenamtlichen, amtlichen Mitarbeiter*innen und interessierten wie engagierten Bürger*innen vor Ort. Bei unseren Roadshows haben wir die Digitale Dörfer Plattform vor Ort vorgestellt und sind durch Niedersachsen gereist, um die Menschen persönlich kennenzulernen. Auch digital sind wir regelmäßig in Kontakt gekommen – für eure Fragen und Anliegen genauso wie für einen Praxisaustausch auf Augenhöhe.

Im Laufe des Projekts konnten wir uns und euch vernetzen, um Ideen für digitales Leben auf dem Land auszutauschen und voneinander zu lernen – zum Beispiel auf zahlreichen Messen, bei unseren digitalen und Präsenztreffen Informieren und Vernetzen sowie unseren Netzwerktreffen. So steht auch das im Projekt entstandene Schulungskonzept und Schulungsmaterial Digitale Dorfheld*innen den Netzwerkpartner*innen sowie Engagierten in den Kommunen zur Durchführung und bedarfsorientierten Umsetzung zur Verfügung.

Teil unseres großartigen Netzwerks sind auch die 18 Modellkommunen, die wir für ihr besonderes Engagement ausgezeichnet haben – sie sind Leuchttürme der aktiven Nutzung des DorfFunks und der LandNews. Während der Reallaborphase wurde das Projekt eng von einem Beirat begleitet. Mit der Erweiterung der Förderkulisse hat der Beirat am 03.05.2022 beschlossen, nicht weiter aktiv zu sein. In Abstimmung zwischen Mittelgeber und Projektpartnern wurde als Weiterentwicklung des Beirats das Projektnetzwerk Digitale Dörfer Niedersachsen etabliert.

© Claudia Krahne

Doppelt ausgezeichnet: Die Modellkommunen Riede und Achim

Netzwerkpartner*innen aus Politik, Verwaltung, Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft unterstützten das Projekt. Ziele der Netzwerkarbeit waren der Austausch, das Voneinander Lernen und das gemeinsame Erschließen von innovativen Ideen im Bereich Ländliche Entwicklung. Das Projekt hat 2023 und 2024 drei Netzwerktreffen durchgeführt: Digitale Dorfheld*innen, Land.Engagiert.Digital und Demokratisch vernetzt – Resilient engagiert.

Mit einer Nominierung im Wettbewerb „Digitale Orte 2024“ erhielt das Engagement der vielen haupt- und ehrenamtlichen Menschen, die den DorfFunk vor Ort etablieren, die Arbeit unseres großartigen Teams und den vielen Nutzenden auch ihre Anerkennung.

Als Forschungs- und Entwicklungsprojekt fördern wir die Digitalisierung an der Schnittstelle agiler Verwaltungen und engagierter Zivilgesellschaft. Um Kommunen zu erreichen, hat das Projekt im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitforschung einen Praxisleitfaden entwickelt, dessen Fokus auf der Vorstellung der im Projekt entwickelten Materialien und zentraler, praxisnaher Erkenntnisse zur gelungenen Einführung digitaler Innovationen vor Ort liegt. Der Leitfaden veranschaulicht, welche Voraussetzungen zum Gelingen beitragen, welches Engagement es vor Ort braucht und welche Erfolgsgeschichten mit digitalen Innovationen in ländlichen Räumen geschrieben werden können.

Demnächst finden Sie auf unserer Webseite sowohl den Praxisleitfaden für die gelungene Einführung digitaler Innovationen im Dorf anhand des Beispiels DorfFunk für kommunale Entscheidungsträger*innen aus Politik und Verwaltung, Vertreter*innen aus dem kommunalen Ehrenamt sowie Privatpersonen als auch die Handlungsempfehlungen zur Skalierung digitaler Innovationen in ländlichen Räumen für Mittelgeber auf Landes- und Bundesebene sowie für Akteur*innen der ländlichen Entwicklung.

Am 30.06.2025 wurde das Projekt bei „Hallo Niedersachsen“ im NDR vorgestellt. Hier gelangen Sie zum Beitrag.

90.485 Nutzer*innen sind Anfang Juni im DorfFunk in Niedersachsen registriert. Das sind 29% der registrierten Nutzer*innen in ganz Deutschland. Sie teilen ihren Alltag, finden gemeinsam Lösungen für die Probleme vor Ort und tauschen sich über gesellschaftlich wie kommunal relevante Themen aus. Wir blicken gespannt in die Zukunft – und bedanken uns für die tolle Zusammenarbeit!